Seit 1994 wurde ein geeignetes Gelände gesucht. Dies wurde in der ehemaligen Fernmeldekaserne am Stadtrand von Flensburg gefunden und konnte 1997 von der Initiativgruppe, die zunächst aus 12 Gesellschaftern bestand erworben werden. Die Gruppe wurde hierbei von der Stadt Flensburg unterstützt und überzeugte mit ihrem Konzept gegenüber anderen Bewerbern.
Gemeinsam mit Conplan aus Lübeck entstand nun in Zusammenarbeit mit den Architekten ein ökologisch-soziales Wohnprojekt mit nunmehr 35 Wohnparteien.
Durch die Lage im Naturschutzgebiet war es nur gestattet, die vorhandenen Gebäude umzubauen. Das Gelände, welches von Wald umschlossen ist, sollte möglichst erhalten bleiben. Außer den 31 Eigentumswohnungen entstanden mit Fördermitteln auch vier Mietwohnungen im sozialen Wohnungsbau, hiervon eine behindertengerecht.
Um die entstehenden Mehrkosten durch die ökologische Bauweise aufzufangen und kostengünstigen Wohnraum zu schaffen wurde von Anfang ein sehr hoher Anteil an Gruppenselbsthilfe geleistet. Vom Abdecken der alten Eternitdächer bis zum Entkernen der Häuser, Kinderbetreuung und gemeinsames Kochen während der Bauphase bis zum Wiederaufbau mit Unterstützung von Handwerkern brachten sich alle Parteien mit viel Arbeit in das Projekt ein. Dadurch konnte ein familienfreundliches Wohnprojekt mitten im Naturschutzgebiet, in Stadtrandlage und Nähe zum Strand entstehen.
Mit den Fördermitteln der I-Bank war es auch Alleinerziehenden und Familien mit geringerem Einkommen möglich in das Projekt einzusteigen. Dies betraf ca. 60% der Bewohner. Bis hin zu PVC- freien Kabeln wurden konsequent ökologische Baustoffe verwandt. Das Regenwasser wird in den noch vorhandenen Bunkern gesammelt und für die Toilettenspülung und Waschmaschinen verwendet. Die Gründung einer GmbH war zum Erwerb des Geländes nötig, aber alle Bewohner sind gleichberechtigt und Entscheidungen werden gemeinsam gefällt.
Auch Jahre nach der Gründung werden die Häuser und das 6 ha große, autofreie Gelände gemeinsam gepflegt. Die Bewohner haben kein eigenes Grundstück erworben, Von einem kleinen privaten Bereich um die Terrasse abgesehen handelt es sich um ein Gemeinschaftsgelände mit Dorfmittelpunkt, großer Feuerstelle, Backofen und viel Spielraum für die 55 Kinder Ein weiteres Projekt der Gemeinschaft ist der Umbau des Gemeinschaftshauses in enger Zusammenarbeit mit den Architekten Harding und Yanes. Hier wird auf 500 m² ein in dieser Form in Flensburg einmaliges Projekt realisiert. Neben einem Fest- und Veranstaltungsraum, einer Kneipe mit Küche entstehen auch eine Ferien- und Gästewohnung sowie Räume für Gewerbetreibende, die schon von Bewohnern der Waldsiedlung belegt sind (Heilpraktikerin, Klavierbauer, ambulante Betreuung).
Weiterhin gibt es zwei Räume im Dachgeschoss für Meditationsgruppen, externe Vermietung, Seminare, Workshops etc. Mit dem Gemeinschaftshaus, das im Sommer 2008 fertig gestellt wird entsteht ein Veranstaltungszentrum im Stadtteil und darüber hinaus. Von der Vermietung für Familienfeiern bis hin zu hochwertigen kulturellen Veranstaltungen ist alles möglich.
Das Haus wird sich durch die Vermietung der Ferienwohnung, der Gewerbebereiche und des Saales selber tragen. Auch hier wurden wieder ökologische Baustoffe verwendet. Finanzierbar wurde auch dieses Projekt durch die Eigeninitiative der Bewohner.
In den letzten zwei Jahren sind von den Gesellschaftern ca. 9000 Gruppenselbsthilfestunden in das Projekt investiert worden. Das Haus wird behindertengerecht umgebaut. Durch die hohe Eigenverantwortlichkeit der Bewohner ist eine beständige Gemeinschaft der unterschiedlichsten Menschen entstanden.